Präses D. Heinrich Held – Ausstellung 2007

"Ich habe einen guten Kampf gekämpft..." - Präses D. Heinrich Held - ein Leben in Zeitumbrüchen 1897-1957

Held, Heinrich
Pfarrer Superintendent Präses
am Telefon
Foto: Harro Bleckmann

Der 50. Todestag von D. Heinrich Held (1897-1957) bietet den Anlass für eine Ausstellung, die an das Leben und Werk des ersten Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland erinnert.

Das hervorstechende Merkmal des Lebens von Heinrich Held, so führte sein Nachfolger im rheinischen Präsesamt Joachim Beckmann in seiner Trauerpredigt aus, war Kampf. Im Kirchenkampf ging es Heinrich Held um das Evangelium, um die Freiheit der Verkündigung, generell um die Möglichkeit, als Christ im nationalsozialistischen Staat zu bestehen. Im Nachkriegsdeutschland ging es ihm um die menschliche Existenz, um das nackte Überleben. Die Beschaffung von Nahrung, Kleidung und Wohnraum bestimmten das Leben weiter Teile der Bevölkerung. Zusammen mit dem späteren Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier gründete Heinrich Held das Evangelische Hilfswerk, dessen rheinische Sektion er leitete. Nicht nur die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen, sondern auch die soziale Integration von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten, die Kinderspeisung und die Hilfe für Internierte waren ihm ein besonderes Anliegen. Nicht zuletzt musste Heinrich Held um den Wiederaufbau rheinischer Kirchengemeinden und um die Einheit der rheinischen Kirche ringen.

Heinrich Held ging umsichtig und besonnen vor. Sämtliche Juden etwa, die er zusammen mit dem Pfarrer Johannes Böttcher in den Kellergewölben der Essener Reformationskirche versteckte, haben die NS-Zeit überlebt, ebenso seine Familie und er selbst. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte ihn im Jahr 2003 posthum mit der Auszeichnung „Gerechter unter den Völkern“.

Die Zeit änderten sich in den sechs Jahrzehnten des Lebens von Heinrich Held drastisch. Kaiserzeit – Erster Weltkrieg – Revolution – Weimarer Republik – Nationalsozialismus – Zweiter Weltkrieg – Zusammenbruch – Adenauer Ära markierten tiefe Einschnitte in seinem Lebenslauf. Mit 22 Collagen möchte das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland auf das wechselvolle Leben von Heinrich Held aufmerksam machen.

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