4KG 023B – St. Goar

Laufzeit: 1602-1971
Umfang: 33 Kartons
lfd. Nummern: 173
Akzessionsdatum: 1997
Findmittel: 1953, 2021
Signatur: 4KG 023B

Ev. Kirchengemeinde St. Goar

In St. Goar, dem Hauptort der seit 1479 hessischen Niedergrafschaft Katzenelnbogen, wurde am Neujahrstag 1528 der erste evangelische Gottesdienst am Rhein gefeiert. Der Ort wurde Sitz des lutherischen Superintendenten für die Niedergrafschaft. Vom Übergang des Hauses Hessen-Kassel zum Calvinismus im Jahr 1605 bis zur Übernahme der Niedergrafschaft Katzenelnbogen durch das lutherische Haus Hessen-Darmstadt im Jahr 1626 war die Gemeinde St. Goar reformiert. 1649 wurde neben der inzwischen wieder lutherischen eine eigene reformierte Gemeinde gegründet. St. Goar war zudem Sitz der reformierten Inspektion der Niedergrafschaft Katzenelnbogen. Die Beziehungen zum säkularisierten Stift, das als Institution erhalten blieb, waren eng, da der Stiftsrat zugleich als Presbyterium der Gemeinde fungierte. Der Bestand enthält neben den Akten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die den Schwerpunkt der Überlieferung bilden, wichtige Schriftstücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert, insbesondere zu den konfessionellen Auseinandersetzungen und zur Unterhaltung und Ausbesserung der Stiftskirche. Neben den Pfarrstellenakten von St. Goar sind auch diejenigen von Biebernheim in dem Bestand enthalten.

Ergänzende Archivbestände: 1OB 008 (Ortsakten St. Goar, ca. 1851-1971); 3MB 009B (Kirchenkreis Koblenz); 5WV 021B (Stift St. Goar). Die Jahrgänge 1976 bis 2017 des St. Goarer Gemeindebriefs „Die Stimme“ sowie eine Sammlung historischer Artikel zu den einzelnen Gottesdienststätten der Gemeinde liegen in der Archivstelle als Digitalisate vor und können im Lesesaal eingesehen werden.