4KG 031B – Koblenz

Bühnengilde Koblenz
Theaterstück „Glaube und Heimat, Die Tragödie eines Volkes in 3 Teilen von Karl Schönherr“
Programm
21. April 1929

Laufzeit: 1793-1960
Umfang: 7
lfd. Nummern: 89
Akzessionsdatum: 1998
Findmittel: 1960
Signatur: 4KG 031B

Ev. Kirchengemeinde Koblenz

Als Residenzstadt des Kurfürsten von Trier war Koblenz bis ins 18. Jahrhundert rein katholisch. 1783 erlaubte Kurfürst Klemens Wenzeslaus die Ansiedlung evangelischer Einwohner in der Stadt. In der Zeit der französischen Herrschaft seit 1794 wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Gründung einer evangelischen Gemeinde geschaffen, die sich 1803 konstituierte. Von Anfang an uniert geprägt, musste sie sich doch aufgrund der französischen Gesetzgebung für eines der beiden evangelischen Bekenntnisse entscheiden und schloss sich dem lutherischen Lokalkonsistorium in Kastellaun an. Nach dem Übergang des Rheinlandes an Preußen wurde Koblenz zunächst Sitz des gleichnamigen Kirchenkreises sowie des Konsistoriums der Provinz Großherzogtum Niederrhein (Regierungsbezirke Koblenz, Trier und Aachen), 1826 dann Sitz des Konsistoriums der nunmehr vereinten Rheinprovinz. Die ersten beiden Pfarrer, Johann Justus Cunz und Karl August Groos, waren zugleich Mitglieder des Konsistoriums. Cunz amtierte darüber hinaus bis 1835 als Superintendent des Kirchenkreises Koblenz und war in dieser Funktion der führende Kopf im Kampf gegen die vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. oktroyierte Agende. 1818 überließ Friedrich Wilhelm III. der Zivil- und der Militärgemeinde Koblenz die mittelalterliche Florinskirche, 1904 wurde die Christuskirche erbaut.

Im Bestand ist besonders auf die Akten aus der Zeit der Gemeindegründung, auf die zahlreichen Bauakten zur Florinskirche sowie auf die Überlieferung zur Geschichte des Evangelischen Stifts St. Martin hinzuweisen. Das Memorienbuch des Stifts St. Florin, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz der Kirchengemeinde übergeben wurde, ist im Jahr 1978 dem Landeshauptarchiv Koblenz als Depositum übergeben worden.

Verluste/Lücken: Presbyteriumsprotokolle 1833-1905.

Literatur: Jochen Gruch, Evangelische Gemeinde Koblenz 1903-1945, Köln 1996; Markus Dröge, Erich Engelke, Andreas Metzing u.a., Hg., Pragmatisch, preußisch, protestantisch… Die Evangelische Gemeinde Koblenz im Spannungsfeld von rheinischem Katholizismus und preußischer Kirchenpolitik. Bonn 2003 (SVRKG 161).

Ergänzende Archivbestände: 1OB 008 (Ortsakten Koblenz, ca. 1852-1971); 3MB 009B (Kirchenkreis Koblenz).