4KG 134B – Hundsbach

Laufzeit: 1569-1996
Umfang: 27 Kartons
ldf. Nummern: 312
Akzessionsdatum: 2023
Findmittel: 2023
Signatur: 4KG 134B

Ev. Kirchengemeinde Hundsbach

Die Hundsbacher Kirche wurde bis zur Reformation vom Benediktinerkloster auf dem Disibodenberg verwaltet. Der letzte Konventuale des Klosters Johannes von Burgen wurde später Pfarrer von Hundsbach. Der Ort gehörte zu Pfalz-Zweibrücken, weshalb die lutherische Reformation bereits um 1535 eingedrungen sein wird. 1588 wurde die Gemeinde durch den Übertritt des Landesherrn reformiert und gehörte zur Meisenheimer Klasse. Eine lutherische Minderheit schloss sich 1703 zu einer eigenen Gemeinde zusammen, so dass in Hundsbach bis 1839 zwei Pfarrhäuser standen. Ein Vertrag von 1744 setzte fest, dass die Lutheraner die reformierte Kirche mitbenutzen durften. Im Dezember 1836 vereinigten sich die beiden Gemeinden, im folgenden Jahr auch deren Schulen. Die erste Hundsbacher Kirche wurde 980 durch Erzbischof Willigis von Mainz errichtet, der heutige Bau stammt von 1866.

Jeckenbach gehörte ursprünglich zur selbständigen Pfarrei Desloch, bevor es gemeinsam mit Desloch Hundsbach zugeschlagen wurde. 1839 löste man Desloch und Jeckenbach wieder von Hundsbach, und schlug Desloch Meisenheim zu. Jeckenbach wurde dem Konrektor der Meisenheimer Lateinschule zugewiesen, kehrte aber bereits 1863 wieder zu Hundsbach zurück. Zum 1.11.1959 wurde Jeckenbach eigenständige Gemeinde, seit dem 1.6.2018 ist der Ort wieder Filiale von Hundsbach. Die Jeckenbacher Kirche entstand 1767/68, ihr Westturm ist im Kern romanisch und reicht in das 11. oder 12. Jahrhundert zurück.

Hoppstädten gehörte anfangs zur lutherischen Gemeinde Hundsbach und verblieb auch nach der Vereinigung dort, bis es 1921 mit Kappeln verbunden wurde. Die dortige Kirche wurde 1886/87 errichtet. Limbach mit Kirche von 1860 war bis 1929 mit Becherbach verbunden und ist seitdem Hundsbach zugehörig. Schweinschied, bisher Filiale von Löllbach, kam am 1.1.1972 zur Gemeinde Hundsbach. Die dortige Kirche wurde nach Neu- und Umbauten 1825 eingeweiht. Zum 1.1.1973 wurde auch Löllbach der Gemeinde Hundsbach eingegliedert. Die 1683 barock veränderte Löllbacher Kirche hat einen spätgotischen Chor und einen romanischen Turm.

Inhalt: Die dichte Überlieferung hat eine Laufzeit von 1569 bis 1996 und enthält auch Akten der Zivilgemeinde Hundsbach (u.a. Verwaltungs-, Rechnungs-, Vermögens- und Prozesssachen) aus dem Zeitraum von 1723 bis 1854.

Literatur: Anthes, Günter F., 1. Reformiertes Kirchenbuch der Pfarrei Hundsbach mit den Filialen Desloch und Jeckenbach 1714-1798, Ludwigshafen o.J. [1982]; Ders., 2. Reformiertes Kirchenbuch der Pfarrei Hundsbach, Filiale Desloch, 1793-1798, Ludwigshafen o.J. [1982]; Ders., 3. Reformiertes Kirchenbuch der Pfarrei Hundsbach, Filiale Jeckenbach, 1793-1798, Ludwigshafen o.J. [1982]; Ders. Die Kasualien der reformierten Pfarrei Hundsbach mit den Filialen Desloch und Jeckenbach 1714-1798 (Quellen zur Geschichte der Stadt und Verbandsgemeinde Meisenheim am Glan Bd. 3), Ludwigshafen 1986; Evangelische Kirchengemeinden Meisenheim, Jeckenbach und Hundsbach, in: Gemeindebrief, Meisenheim August/November 2018; Fritz, Gerhard, Die evangelische Kirche zu Hundsbach, in: Gemeindebrief, Meisenheim August/November 2019, S. 8-9; KABl 1920, S. 102-103; KABl 1954, S. 43; KABl 1960, S. 30; KABl 1972, S. 150; KABl 1973, S. 90; KABl 2019, S. 145; Rosenkranz, Evangelisches Rheinland, Bd. 1, S. 430f.

Ergänzende Archivbestände: 1OB 008 (Ortsakten); 5WV 022B (Kirchenschaffnei Meisenheim); 4KG 037B (Kirchengemeinde Grumbach-Kappeln-Hoppstädten); 4KG 135B (Kirchengemeinde Jeckenbach); 4KG 136B (Kirchengemeinde Löllbach).