7NL 004 – Professor D. Dr. Friedrich Karrenberg

Laufzeit: 1936, 1947-1967
Umfang: 2
lfd. Nummern: 39
Akzessionsdatum: 1994
Findmittel: 1998
Signatur: 7NL 004

Prof. D. Dr. Friedrich Karrenberg

Friedrich Karrenberg (1904-1966) wurde in Velbert geboren, wo sein Vater eine Fassondreherei besaß. Über die religiös-sozialistische Bewegung „Neuwerk“ lernte er u.a. Hermann Schafft, Günther Dehn, Emil Blum und Karl Barth kennen. Ab 1925 studierte Karrenberg in Frankfurt a.M. Volkswirtschaft und Soziologie. Der Soziologe Heinz Marr und der Nationalökonom Paul Arndt prägten ihn. In seiner Dissertation „Christentum, Kapitalismus, Sozialismus“ setzte er sich mit den kirchlichen Sozialreformern Wichern, Stoecker und Naumann auseinander. 1931 trat er wieder in den väterlichen Betrieb ein, nach dem Tod seines Vaters 1940 übernahm er ihn. Während der NS-Zeit schloss er sich den Bruderräten der Bekennenden Kirche an.

1946 prägte er das kirchliche „Wort zum Dienst am Volk“ maßgeblich mit. Der „Sozialethische Ausschuss“ war unter seiner Leitung eine ständige Einrichtung der Evangelischen Kirche im Rheinland“ und beriet die Landessynode und die Kirchenleitung in bedeutsamen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fragen wie etwa der Sonntagsarbeit und der Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Die Sozialkammer der Evangelischen Kirche Deutschlands berief ihn zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden. Der Deutsche Evangelische Kirchentag übertrug ihm 1950 die Arbeitsgruppe „Wirtschaft“. Im Auftrag des Kirchentages gab er 1954 das Evangelische Soziallexikon heraus. Für sein Werk erhielt er 1955 die Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Seit 1959 war Karrenberg nebenamtliches Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 1961 berief ihn die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln auf den neu errichteten Lehrstuhl für Sozialethik.

Inhalt: Zur Person 1966-1967 – Vorlesungs- und Vortragsmanuskripte 1936, 1949, 1962-1966 – Mitarbeit bei den Evangelischen Kirchentagen 1952-1961 – Akademische Schriftwechsel (u.a. mit Professor Hans-Emil Weber) 1947, 1948, 1961-1965 – Veröffentlichungen Karrenbergs 1953-1959.

Literatur: Joachim Beckmann und Gerhard Weisser, Hrsg., Christliche Gemeinde und Gesellschaftswandel. Professor D. Dr. Friedrich Karrenberg zur Vollendung des 60. Lebensjahres, Stuttgart 1964, dort insbesondere: Hanns Karrenberg, Bibliographie Friedrich Karrenberg, S. 348-355; Jörg Hübner, Nicht nur Markt und Wettbewerb. Friedrich Karrenbergs wirtschaftsethischer Beitrag zur Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft, Bochum 1993.

Ergänzende Archivbestände: 1OB 003 (Sozialethischer Ausschuss/ Handakten Karrenberg); 7NL 005 (Nachlass Dehn).