7NL 006 – Professor D. Peter Brunner

Brunner, Peter, Prof.

Laufzeit: 1929-1979
Umfang: 14
lfd. Nummern: 432
Findmittel: ca. 2000
Signatur: 7NL 006

Prof. D. Peter Brunner

Peter Brunner (1900-1981) studierte zunächst Theologie und Philosophie in Marburg, anschließend in Gießen. Seine Lizentiatenarbeit „Vom Glauben bei Calvin“ veröffentlichte er 1925. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten erhielt er 1927 den Doktortitel der Harvard University. Mit seiner Habilitationsschrift „Probleme der Teleologie bei Maimonides, Thomas von Aquin und Spinoza“ bewarb er sich auf den Lehrstuhl für systematische Theologie der Universität Gießen. Während der Zeit von 1927 bis 1936 hielt er hier als Privatdozent Vorlesungen und Übungen ab. 1930 wurde ihm ein Studetenpfarramt übertragen. Die Stelle als Pfarrverwalter der Kirchengemeinde Ranstadt trat er im Oktober 1932 an. 1933 ernannte ihn das Landeskirchenamt zum Pfarrer von Ranstadt. Weil er wiederholt die Aufrufe der Bekennenden Kirche im Gottesdienst verlas, wurde er 1935 für drei Monate im Konzentrationlager Dachau inhaftiert. Seit dem Frühjahr 1936 dozierte er an der Theologischen Schule der Bekennenden Kirche in Elberfeld. In denselben Jahr wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Im Juli 1944 berief die Gemeinde Barmen-Wichlinghausen ihn zu ihrem Hilfsprediger, erst ab April 1945 war er dann ordentlicher Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Elberfeld. Als Professor für systematische Theologie der Universität Heidelberg (1947-1968) konzentrierte er sich auf die Erneuerung des lutherischen Gottesdienstes, insbesondere des Abendmahls.

Peter Brunner arbeitete in zahlreichen Gremien und Ausschüssen mit. Während des Kirchenkampfes gründete er die „Arbeitsgemeinschaft Lutherischer Pastoren im Rheinland“. Inhalt: – Vorlesungen – Predigten – Vorträge, Aufsätze, Arbeiten – Amtliche Korrespondenz – Private Korrespondenz – Mitarbeit in der EKD – Mitarbeit im Lutherischen Weltbund – Mitarbeit in der VELKD – Theologischer Konvent Augsburgischen Bekenntnisses (AB) – Mitarbeit in der Ökumene – Gottesdienstordnung und Liturgie – Zur Ordination – Zur Tätigkeit in Hessen – Zur Tätigkeit in der Kirchengemeinde Elberfeld und in der Evangelischen Kirche im Rheinland – Materialsammlungen, Manuskripte Dritter.

Literatur: Werner Führer, Artikel „Peter Brunner“, in: BBKL, Bd. 14, 1998, Sp. 834-837; Eugen Rose, Hrsg., Lutherisches Bekenntnis in der Union. Eine Festgabe für D. Peter Brunner zum 65. Geburtstag am 25. April 1965, Berlin 1965; Ders., Peter Brunner – ein Lehrer der Kirche, in: Thomas Berke und Winfried Krause, Hrsg., Verlorenes wiederfinden. Festschrift für Ernst Volk zum 65. Geburtstag, Spiesen-Elversberg 1992, S. 445-458; Eckhard Lessing, Zwischen Bekenntnis und Volkskirche. Der theologische Weg der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union unter besonderer Berücksichtigung ihrer Synoden, ihrer Gruppen und der theologischen Begründungen, Bielefeld 1992, S. 462-469; Salomo Strauß, Unveröffentliche Quellen in Brunners Nachlass. Ein Überblick, in: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, Band 63/2012, S. 199-215.

Ergänzende Archivbestände: Pers. 51 B 283.