7NL 016 – Professor Hermann Schlingensiepen

Laufzeit: ca. 1910-1975
Umfang: 10
lfd. Nummern: 373
Akzessionsdatum: 1999
Findmittel: 2005 (VERA)
Signatur: 7NL 016

Prof. Hermann Schlingensiepen

Wilhelm Ferdinand Hermann Schlingensiepen (1896-1980) entstammte einer Fabrikantenfamilie aus Barmen. Nach dem Theologiestudium in Bonn, Münster und Tübingen war er zunächst 1922-26 Hilfsprediger in Bad Saarow (Brandenburg). Seit 1927 lehrte er als Privatdozent an der Universität Bonn, 1935 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. 1933-38 war er Direktor des Kirchlichen Auslandsseminars in Ilsenburg, das seit 1936 „illegal“ betrieben werden musste. Nach dessen endgültiger Schließung wechselte er 1938 auf eine Pfarrstelle in Siegen. 1946 erhielt er in Bonn eine Professur für Praktische Theologie, 1952 wechselte er an die Kirchliche Hochschule Wuppertal, deren Ephorus er wurde. Bereits 1916 vor Verdun schwer verwundet, war er seit einer Operation 1958 an den Rollstuhl gefesselt und mußte in den Ruhestand gehen.

Inhalt: Kurse am Ilsenburger Seminar; Privatbriefe; umfangreiche Korrespondenz betr. u.a. Stuttgarter Schuldbekenntnis, Schuld- und Sühnefrage generell, NS-Kriegsverbrecher; Korrespondenz der Familie Michaelis (sein Schwiegervater war der Juli-Okt. 1917 amtierende Reichskanzler Georg Michaelis (1857-1936).

Literatur: Ferdinand Schlingensiepen (Hrsg.): Theologisches Studium im Dritten Reich. Das Kirchliche Auslandsseminar in Ilsenburg/Harz (Schriften des Archivs der EKiR Nr. 17), Düsseldorf 1998; Bert Becker (Hrsg.): Georg Michaelis. Ein preußischer Jurist im Japan der Meiji-Zeit, München 2001.

Ergänzende Archivbestände: Pers. 51 Sch 004.