7NL 226 – Pfarrer Friedrich Wilhelm Stasch

Laufzeit: ca. 1925-1945
Umfang: 1
lfd. Nummern: 76
Akzessionsdatum: 2020
Findmittel: 2021
Signatur: 7NL 226

Pfarrer Friedrich Wilhelm Stasch

Friedrich Wilhelm (Fritz) Stasch wurde am 4. Januar 1909 in Essen geboren. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bonn, Tübingen und Marburg leistete er 1933-34 zunächst das Vikariat in der Kirchengemeinde Königswinter ab.  Früh engagierte er sich bei der Bruderschaft der Hilfsprediger und Vikare innerhalb der Rheinischen Pfarrbruderschaft. Bei einem Jugendarbeiter-Schulungskurs für Lehrvikare in Hainstein/Eisenach im September 1934 eskalierte der Konflikt vieler Vikare mit der offiziellen Reichskirche. Auch Stasch wurde daraufhin als Disziplinarmaßnahme vom Rheinischen Konsistorium entlassen und unterstellte sich fortan der Bekennenden Kirche. Bis zu seinem zweiten Examen im September 1935 fungierte Stasch als Hilfsprediger in Oberkassel bei Bonn bei Pfarrer Edgar Boué. Anschließend wurde er für zwei Jahre als Hilfsprediger bei Pfarrer Johannes Schlingensiepen in Unterbarmen eingesetzt.

Im November 1937 wurde er zum Pfarrer in Marienberghausen gewählt. Nach dem Dienstantritt im März 1938 heiratete er am 13. Juni 1938 Aenneliese Stasch geb. Trey (1912-2003), die als Tochter eines Missionars in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika geboren wurde. Sie hatten drei Kinder.

Ende Oktober 1939 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht. Seit 1941 war Stasch im Rahmen der 117. Jägerdivision im Feldeinsatz auf dem Balkan und in Griechenland. Im Raum Belgrad-Mokriluk gilt er seit dem 16. Oktober 1944 als vermisst.

Inhalt: umfängliche dienstliche und private Korrespondenzen, Tagebücher und Notizkalender, Fotoalben.

Literatur: Stefan Flesch (Hg.): „Frei ist heute nur, wer beten kann“: Die Tagebücher von Klaus Lohmann – Vikar und Pastor der bekennenden Kirche im Rheinland 1935-1939, Düsseldorf 2013 (Lohmann war zusammen mit Stasch 1935-37 in Unterbarmen bei Pfr. Johannes Schlingensiepen tätig.)

Ergänzende Archivbestände: 1OB 009, S 352 (Personalakte Friedrich Wilhelm Stasch), 6HA 002 (Handakten Johannes Schlingensiepen): Feldpostbriefe.