5WV 025B – Stiftung Bethesda – St. Martin

Bethesda – Boppard am Rhein
Wäscherei; Foto: O. Hessel, Essen

Laufzeit: 1855-1983 (2010)
Umfang: 23 Kartons
lfd. Nummern: 203
Findmittel: 1996, 2003
Signatur: 5WV 025B

Stiftung Bethesda – St. Martin

Nachdem seit 1855 im ehemaligen Kloster St. Martin in Boppard ein Magdalenenasyl für gefallene Mädchen bestanden hatte und vier Jahre später das neu erbaute Haus Bethesda am Ortsrand von Boppard bezogen worden war, erhielt die Anstalt Bethesda am 27. Mai 1860 unter dem Namen „Evangelisches Magdalenenasyl Bethesda zu Boppard“ die Korporationsrechte und damit die Anerkennung als milde Stiftung. Als die seit 1857 im ehemaligen Kloster St. Martin befindliche staatliche Erziehungs- und Besserungsanstalt nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst wurde, verpachtete der preußische Staat das Klostergebäude an die Stiftung Bethesda, die es am 24. Juli 1934 käuflich erwarb. 1962 wurde die Stiftung umbenannt in „Evangelisches Kinder- und Jugendheim Bethesda – St. Martin“, seit 1973 heißt sie „Stiftung Bethesda – St. Martin“.

Der Bestand enthält vor allem Vorstands- und Verwaltungsratsprotokolle sowie Jahresberichte, die einen genauen Einblick in die Arbeit der Stiftung ermöglichen. Besonders hinzuweisen ist auf das Anstaltstagebuch der ersten Leiterin Amalie Göschen aus den Jahren 1855 bis 1892, auf ein Kriegstagebuch vom Frühjahr 1945 sowie auf zahlreiche Fotoalben aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch die Jubiläumsveranstaltungen zum 100- und 125jährigen Bestehen der Anstalt sind gut dokumentiert.

Literatur: Knebel, Hajo, Bethesda – St. Martin 1857-1982. Geschichte der Stiftung zu Boppard, Boppard 1982; Schmuhl, Hans-Walter, Vom Magdalenenasyl zur Fürsorgeerziehungsanstalt. Die Stiftung Bethesda – St. Martin in Boppard 1855-1945, in Monatshefte für Ev. Kirchengeschichte des Rheinlandes 56 (2007), S. 149-170; Zeitreise 1855-2005. 150 Jahre Stiftung Bethesda – St. Martin, Boppard 2006.

Digitalisierte Akteneinheiten: Kriegstagebuch (10.3.-7.4.1945).